Presseberichte
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HAZ, 25.08.01
Abriss noch mal vertagt
Kräne und Bagger werden in der kommenden Woche noch nicht
anrücken: Der Eigentümer des niederländischen Pavillons
hat seine Drohung, Montag einen Abrissantrag zu stellen, noch einmal
vertagt. Er wolle jetzt bis zum 31. August mit der endgültigen
Entscheidung warten, berichtet Wolfgang Schatz von der mit der Vermarktung
des Geländes beauftragten Expo Grund GmbH.
Zwar sei in der entscheidenden Frage, ob die niederländische
Regierung dem Kaufinteressenten für den Pavillon eine Unterstützung
durch Bürgschaften gewähre, gestern immer noch keine Entscheidung
gefallen. Es habe sich aber eine "neue Wendung" ergeben,
die den Eigentümer bewogen habe, vorerst umzudenken und von
seinem ersten Ultimatum abzuweichen, sagt Schatz. Nach seinen Angaben
ist am Freitag in den Niederlanden auf Ministerebene weiter über
die finanziellen Forderungen der niederländisch-hannoverschen
Firmengruppe verhandelt worden, die in dem Pavillon ein Zentrum
für regenerative Energien einrichten will.
Die Abrissdrohung des Eigentümers habe wohl außerdem
bewirkt, dass gestern ein zweiter Kaufinteressent mit einem anderen
Nutzungskonzept noch einmal "ernsthaftes Interesse" bekundet
habe. "Vielleicht bewegt sich da ja wieder was", meint
Schatz. Bisher sei dieser potenzielle Investor aus Gütersloh,
der sich eine Art Fitness- und Erholungszentrum in dem Pavillon
vorstellt, vor den Kosten von 14 bis 18 Millionen Mark für
Gebäudeumbau und Grundstück zurückgeschreckt. Die
hohen Kosten sind auch der Grund für das zähe Handeln
um Bürgschaften für den bisher favorisierten Interessenten.
ste
25.08.2001
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HAZ, 24.08.01
Niederländischem Pavillon droht der Abriss
Dem niederländischen Pavillon droht der Abriss: Der Eigentümer
hat gedroht, am Montag mit dem Abbruch des Gebäudes zu beginnen,
wenn die Verhandlungen mit der niederländischen Regierung über
Bürgschaften zugunsten des Kaufinteressenten bis dahin nicht
zu einem positiven Ergebnis gekommen sind. Das hat gestern Wolfgang
Schatz von der Expo Grund GmbH erklärt. Beim Jemen-Pavillon
geht es indes voran: Ebenfalls gestern hat die Expo Grund im Beisein
des Ersten Sekretärs der jemenitischen Botschaft den Beginn
der Ausschreibung für das Gebäude verkündet. Die
Verantwortlichen im Jemen hatten sich zuvor von dem von vielen Käufern
als überhöht empfundenen Preis von 1,6 Millionen Mark
verabschiedet.
Im niederländischen Pavillon möchte eine Firmengruppe
aus Holland und Hannover ein Zentrum für regenerative Energien
errichten. Gespräche mit dem Bauminister der Niederlande über
eine finanzielle Unterstützung für die Investoren hätten
allerdings gestern keine konkreten Ergebnisse gebracht, sagte Schatz.
Er hoffe, dass sich heute noch ein neuer Stand ergebe.
Bei der öffentlichen Ausschreibung für den Jemen-Pavillon
wird auf ein Mindestgebot verzichtet. "Einen Preis für
ein mit so viel Emotionen behaftetes Gebäude festzulegen ist
kaum möglich", begründete Schatz diese Entscheidung,
von der sich die Jemeniten hätten überzeugen lassen. Theoretisch
wäre es nun möglich, den Pavillon zum Preis von einer
Mark zu erwerben, sagte Schatz. Weil es jedoch mittlerweile drei
ernsthafte Interessenten gebe, sei ein Verkauf des Gebäudes
zum Schleuderpreis ausgeschlossen. Schon seit einiger Zeit sind
die hannoversche TV-Produktionsfirma "Brunch", die in
dem Pavillon eine arabische Sitcom drehen möchte, sowie ein
Hotelier im Gespräch. Jetzt ist ein Interessent hinzugekommen,
der den Pavillon zum Wellness- Zentrum machen möchte. Sämtliche
Nutzungen, das unterstreicht die Expo Grund, müssen dem Charakter
des Gebäudes gerecht werden. Er könne sich alle bisher
vorgeschlagenen Projekte gut im Jemen-Pavillon vorstellen, meinte
Abdul Rahman Ba Habilb, Erster Sekretär der jemenitischen Botschaft.
Wer nach Ablauf der Ausschreibungsfrist am 24. September den Zuschlag
bekommt, muss neben dem Gebäude auch das mit rund 540 000 Mark
veranschlagte Grundstück kaufen. Zudem muss noch einiges in
den baulichen Unterhalt investiert werden. Damit bis zum Verkauf
keine größeren Schäden entstehen, werde der Pavillon
von dem neu engagierten Wachdienst für das Ostgelände
"besonders scharf" beobachtet, kündigte Expo- Grund-Geschäftsführer
Frank Köllner an.
ste
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Neue Presse, 22.08.01
Jemens Pavillon zum Verkauf
Ein Prunkstück der Expo steht zum Verkauf: Einen Monat lang
können Gebote für den Pavillon Jemens abgegeben werden.
Das Schild hing am Donnerstag nicht vor dem jemenitischen Pavillon.
"Bitte nicht zutreten" hatte darauf gestanden. Donnerstag
aber war Besuch erwünscht. In dem Gebäude mit seinen Ornamenten
und Minaretten wurde die öffentliche Ausschreibung eröffnet.
Bis zum 24. September können potenzielle Käufer ihre
Angebote unterbreiten. Dann entscheidet die Vermarktungsgesellschaft
Expo Grund, wer den Zuschlag erhält. "Ich habe den Jemeniten
in zweimonatigen Gesprächen vermittelt, dass ihre Preisvorstellungen
illusorisch sind", sagt Expo-Grund-Justiziar Wolfgang Schatz.
Die Araber hatten 1,6 Millionen Mark gefordert.
Jetzt zählen Höchstgebot und Konzept: "Wir wollen
hier nicht jede Dienstleistung haben", sagt Schatz. Hinzu kommt
der (subventionierte) Grundstückspreis von 500.000 Mark: Nachnutzer
von Pavillons zahlen statt 330 nur 270 Mark pro Quadratmeter.
Interessenten gibt es bereits. Die Fernseh-Produktionsfirma Brunch
TV möchte in dem Pavillon arabische Sit-Coms drehen, ein Immobilienhändler
ein Hotel errichten. Schatz hält den Bau für solide -
trotz Vandalismus (NP berichtete) und bröckelnder Lehm-Verputzung.
"Die Statik stimmt" - man könne problemlos den Innenhof
überdachen.
Wenn der Bau nicht ausgeschrieben worden wäre, hätte
sich heute ein Verein gegründet mit dem Ziel, ihn zu erhalten.
Er wäre hervorgegangen aus einer Interessen-Gemeinschaft, die
bereits die jemenitischen Musiker aus den arabischen Nächten
zum Expo-Revival nach Hannover zurückgeholt hat. Sprecherin
Ruth Franken: "Wir wollten einfach nicht, dass der Bau abgerissen
wird." Dem Investor möchten sie nun ihre Hilfe bei arabischen
Kulturveranstaltungen anbieten.
HANNOVER, VON STEFAN GOHLISCH
22.08.2001 20:21
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HAZ, 22.08.01
Im Peppermintpavillon spielt die Musik
Angekommen: Mousse T., Jens Krause und Errol Rennalls arbeiten
jetzt auf dem Expo-Gelände.
Einen schönen neuen Namen haben sich die Herren von der Expo
Grund für den ehemaligen belgischen Pavillon ausgedacht: "Peppermint
Pavillon" steht in minzgrünen Buchstaben auf dem großen
Schild, das sie gestern zur Begrüßung an die neuen Eigentümer
von der Plattenfirma Peppermint Jam Records überreichten. Geschäftsführer
Wolfgang Sick und seine Partner Mousse T., Errol Rennalls und Jens
Krause nahmen das Geschenk dankend entgegen. Ob "Peppermint
Pavillon" jetzt der offizielle Name des Gebäudes sein
wird, blieb gestern allerdings offen. Doch der Umzug des Peppermint
Parks vom Weidendamm aufs ehemalige Expo-Ostgelände hat ja
auch gerade erst begonnen.
Bisher sind nur die Büros schon vollständig übergesiedelt.
Das erste Tonstudio folgt innerhalb der nächsten 14 Tage. "Das
muss auch schnell gehen", sagt Sick. Denn Ende September steht
schon die erste große Produktion am neuen Standort an: Die
Lokalmatadore von Fury in the Slaughterhouse nehmen bei Jens Krause
ihr neues Album auf. Auch die anderen Namen auf der Liste der Peppermint-Kunden
können sich sehen lassen. Tom Jones, für den Mousse T.
den Hit "Sex Bomb" landete, ist wieder dabei, außerdem
haben sich die Toningenieure von Prince angekündigt, "und
irgendwas machen wir auch mit Simply Red", kündigt Mousse
T. an. Doch es geht nicht nur um die Stars. "Lokale Talente"
wolle man entdecken und fördern, betont Sick. In diesem Sinne
sei auch die geplante Kooperation mit der Musikhochschule zu verstehen.
Vier Millionen Mark investieren die Geschäftspartner in den
Umbau des Pavillons zum modernen Studiokomplex. Für diese Summe
entstehen vier Produktionsstudios, ein Multifunktionsraum, fünf
Kompositionsräume und eine große Halle für Ausstellungen,
Konzerte oder Firmenpräsentationen. Und im Dachgeschoss wird
in guter alter Expo-Tradition wieder ein Restaurant eingerichtet.
Die Eröffnungsfeier ist für November vorgesehen - mal
schauen, ob dann das Schild "Peppermint Pavillon" über
der Tür hängt.
ste
22.08.2001 20:21
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HAZ, 18.05.01
Reise in geheimer Mission
"Ich will den tollen Pavillon für Hannover erwerben,
um dort ein Expo-Museum sowie einen Ort zur interkulturellen Begegnung
zu schaffen", sagt Clemens Stroetmann, CDU-Kandidat für
das Amt des Oberbürgermeisters. Der 55-Jährige sitzt für
den von ihm gegründeten Verein "Rex" am Verhandlungstisch,
dessen Zweck die "Pflege und Entwicklung des Expo-Erbes"
ist. Die 50 000 Mark gabŐs als zinslosen Kredit von der Kreissparkasse.
Damit sein kühner Plan nicht im Vorfeld zerredet werde, fahre
er in geheimer Mission nach Budapest, erklärt Stroetmann.
Als Favorit für den Zuschlag gilt jedoch der hannoversche Bauunternehmer
Heinz-Bernd Kurth. Kurth will nach Angaben der Expo-Grund GmbH mehr
als 100 000 Mark ausgeben und den Pavillon kommerziell nutzen. Der
dritte Bewerber, die Gemeinde Malchow in Mecklenburg-Vorpommern,
hat mit 210 000 Mark zwar am meisten geboten. Weil die Malchower
den Pavillon jedoch in ihre Heimat holen wollen und die Finanzierung
von Ab- und Aufbau unsicher sei, werden den Ostdeutschen keine großen
Erfolgsaussichten eingeräumt.
Über die Folgekosten macht sich auch Stroetmann Sorgen, schließlich
muss auch noch das Grundstück gekauft und der Pavillon umgebaut
werden: "Da wir keine kommerziellen Ziele verfolgen, halte
ich günstige Konditionen, etwa Erbbaurecht oder Pacht, für
angebracht." Die Stadt solle dafür ihren Einfluss in der
Expo-Grund-GmbH geltend machen.
Sehr skeptisch urteilt Expo-Grund-Geschäftsführer Frank
Köllner über die Stroetmann-Initiative. Die Baufirma Kurth
habe das eindeutig solideste Angebot vorgelegt. Dies habe man den
Ungarn auch schriftlich mitgeteilt. Etwas giftig reagiert Oberbürgermeister
Herbert Schmalstieg (SPD) auf den Plan seines Herausforderers: "Der
Mann ist nicht ernst zu nehmen." Wer die Stadt als Bündnispartner
haben wolle, sollte vorher Gespräche führen.
Wenn "Rex" heute wider Erwarten Pavillonbesitzer wird,
"können wir uns die Zusammenarbeit mit denen vorstellen",
meint unterdessen Peter Steffen vom Verein "Exposeeum".
Steffen und Mitstreiter wollen, wie berichtet, ebenfalls ein Expo-Museum
aufbauen, und zwar in dem Mehrzweckbau nahe dem Walfisch am früheren
Expo-Südeingang: "Der ungarische Pavillon ist natürlich
viel schöner", sagt Steffen.
bk, Hannover, 17.05.2001 18:59 Uhr
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Neue Presse, 17.05.01
Asien im Polen-Pavillon
Im ehemaligen Polnischen Pavillon entsteht ein asiatisches Handelszentrum.
Gezeigt werden u.a. die Expo-Bauten von Laos, Kambodscha, Thailand
und Vietnam.
Paris war im Gespräch. Berlin auch. Die Verantwortlichen der
asiatischen Staatengemeinschaft Asean wollten in einer Metropole
ihr erstes europäisches Kultur- und Handelszentrum errichten.
Dann kam die Expo, und die Verantwortlichen von Asean dachten um.
Jetzt wird das Zentrum - unter dem Namen "9 Drachen Park"
und voraussichtlich am 21. Juni - im ehemaligen Polnischen Pavillon
auf dem Expo-Gelände eröffnet. "Die Idee entstand
bei diesem unendlichen Fest, das wir im vergangenen Jahr erlebt
haben", sagt die Projektleiterin Pham Thi Nha Anh (48).
Damals wurde auch die Trägergesellschaft Red River gegründet.
Sie setzt sich zusammen aus europäischen Unternehmern und Vertretern
der Asean-Staaten: Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia,
Myanmar (ehemals Burma), den Philippinen, Singapur, Thailand und
Vietnam.
"Hier soll eine Ecke entstehen, in der sich Asiaten wohl fühlen
und Europäer unsere Kultur kennen lernen", sagt Pham:
"Ohne Plastik und Gips wie in Asia-Restaurants."
Zu dem Zweck hat sich Red River die handgeschnitzten Holzbauten
aus Laos, Kambodscha, Thailand und Vietnam gesichert und mühselig
im Polnischen Pavillon erneut aufgebaut.
In ihnen wird es mal drei Restaurants geben, ein buddhistischer
Tempel soll entstehen, an einem künstlichen Teich sollen die
Besucher sogar angeln dürfen.
Unternehmen aus den Heimatländern sind gehalten, sich über
Kultur darzustellen: Es soll Musik und Tanz geben, wie zu den Expo-Nationentagen,
vietnamesisches Wasser-Puppentheater (in einem zweiten Teich) wird
zum festen Programm gehören.
Noch aber ist viel zu tun: Im ersten Stock des Kambodschanischen
Pavillons liegt noch die Schlafmatte eines Bauarbeiters. Die Expo-Pflanzen,
die Hannovers Winter überstanden haben, stehen in einem Betonbecken.
Vor der Tür liegen auf Paletten Schindeln, mit denen zwei Häuser
gedeckt werden sollen. Die 60 und 100 Jahre alten Bauten sind noch
nicht aus Vietnam angekommen.
An den Tagen der offenen Tür am 1. und 2. Juni wird vor dem
"9 Drachen Park" das mongolische Zelt aus der Asien-Halle
aufgebaut. Es wird Essen wie damals geben, die Holzhäuser können
besichtigt werden - ein Vorgeschmack auf später: "Wir
wollen", so Pham, "weiterführen, was auf der Expo
begonnen wurde."
VON STEFAN GOHLISCH, HANNOVER
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Neue Presse, 17.05.01
Dem Wüstenfort droht die Abrissbirne
Die Zukunft für das Wüstenfort der Araber auf dem Expo-Ostgelände
sieht düster aus. Seine Schonfrist als "Beweisstück"
in einem Rechtsstreit ist am Mittwoch abgelaufen, und ernst zu nehmende
Interessenten sind kaum in Sicht.
Wenn sich bis zum 1. Juni kein Käufer findet, fällt das
Wüstenfort der Abrissbirne zum Opfer.
Bisher durfte der beliebte Pavillon nicht abgerissen werden, weil
er in einem Rechtsstreit zwischen der arabischen Firma Gulf Precast
und dem Unternehmen Schuppert-Bau als Beweis diente. Wie berichtet,
hatte die Gulf Precast wegen angeblicher Baumängel von drei
Millionen Mark 1,3 Millionen Mark einbehalten. Jetzt haben sich
die Parteien außergerichtlich geeinigt.
Über die Höhe des Vergleichs wollte sich Anwältin
Birgit Paetow-Thöne (40), die Schuppert-Bau vertritt, nicht
äußern. "Nur so viel, meine Mandantin hätte
sich mehr vorstellen können, wollte aber endlich Frieden haben."
Auch wenn die Schonfrist als Beweisstück für das Wüstenfort
abgelaufen ist, wird die Abrissbirne nicht sofort zum Einsatz kommen.
"Alle Pavillons, die jetzt noch stehen, haben eine Abriss-Bürgschaft
unterschrieben und damit eine Frist bis zum 1. Juni", sagt
Wolfgang Schatz (46), Justiziar der Expo Grund GmbH.
Gute Aussichten hat der arabische Pavillon trotzdem nicht. "Ihn
zu erhalten, ist sehr teuer. Die meisten Interessenten unterschätzen
das", sagt Schatz. Allein der Kaufpreis für das Grundstück
beläuft sich bei einem Quadratmeterpreis von 270 bis 290 Mark
für das Wüstenfort auf fast zweieinhalb Millionen Mark.
Dazu kommen die Kosten für Pavillon und Umbau.
VON JULIA BRUNE, HANNOVER
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Neue Presse, 16.05.01
Stadt-Marketing mischt beim Revival mit
Busso von Alvensleben (44) hats schon wieder drauf. Seine Hannover-Marketing-Gesellschaft
(Slogan: "Hannover hats drauf") ist Mit-Financier für
den Auftritt von Batimbo auf der Plaza Latina beim Expo-Revival.
Man habe sich "zu einer Beteiligung entschieden, da es ganz
klar zu unseren Zielen passt", sagt von Alvensleben. Die 15
Perkussionisten und fünf Tänzer aus Burundi hatten an
den ersten vier Tagen der Expo und am Tag des Trommelns die Besucher
mit ihrer überbordenden Lebensfreude und Musikalität in
den Bann gezogen. Das soll nun auch auf die Stadtvermarkter und
Hannover abfärben.
Es gibt Überlegungen, die Gruppe in eine neue Werbekampagne
für die Stadt einzubinden. "Die freuen sich, wenn sie
in Europa auftreten dürfen. Darum machen sie das gerne",
sagt Rainhard Kaul (44), Manager der Musiker.
Der Arzt aus Melchiorsgrund (Oberhessen) lernte sie kennen, als
er Medikamente und Lebensmittel in das von Bürgerkrieg und
Dürre geplagte Land brachte. "Sie trommeln für ihr
Leben gern; sie spielen aus Lust und Leidenschaft", sagt Kaul.
"Es bleibt ihnen eigentlich auch gar nichts anderes übrig..."
gol, HANNOVER
Mehr zu der Gruppe Matimbo: www.batimbo.de
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Neue Presse, 08.05.01
Kommentar zur Expo-Revival-Party
Stell dir vor, es ist Expo-Revival, und alle bekommen den großen
Katzenjammer...
Die Gefahr besteht, und sie rührt aus dem Namen. Wir werden
nicht erleben, dass die Expo wieder aufersteht. Dafür sieht
das Ostgelände viel zu traurig aus. Ganze Pavillon-Strecken
sind platt, Bauzäune und Gruben malen das Bild einer Geisterstadt.
Was es an diesen Tagen gibt, ist ein tolles Programm, mit dem gefeiert
wird, dass es die Expo einmal gegeben hat.
Also: Nicht klagen, dass sie gegangen. Danken, dass sie gewesen.
Und dann entsteht vielleicht diese selige, friedliche und freudige
Stimmung, die diese Expo wirklich einzigartig gemacht hat.
Von Stefan Gohlisch, Hannover
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Neue Presse, 08.05.01
Musik aus aller Welt
Die Plaza Latina lebt noch einmal auf. Am Montag stellte Ex-Expo-Vize
Norbert Bargmann (47) das Programm für die Revival-Party auf
dem Ostgelände vor.
Die große NDR-2-Party am 31. Mai und am 1. Juni wird flankiert
von der Wiedereröffnung der Plaza Latina an dem Jahrestag der
Expo-Eröffnung und am 2. Juni. Außerdem gibt es jeweils
einen Tag der offenen Tür, auf dem die Nachnutzungskonzepte
der verbleibenden Pavillons vorgestellt werden.
Auf der Bühne (zwischen Deutschem und Französischem Pavillon)
wird ein Wiedersehen mit alten Bekannten gefeiert, die nicht unbedingt
aus Lateinamerika kommen: Da tritt Sam Tshabalala (bekannt aus der
Afrikahalle) auf, Jemen lässt durch Al-Asaalah die Stimmung
der arabischen Nächte wieder aufleben.
Paraguay entsendet Los Paraguayos. Mexikanisches Feuer verbreiten
die Mariachi Acapulco, spanisches Aires del Sur, Flamencogruppe
aus Hannover. Springmansassy aus Australien spielen wieder ihren
schönen Pop, die Tiroler Lederhosengitch'n zeigen erneut, dass
auch Frauen schuhplattlern können.
"Wo wir angerufen haben", so Bargmann bei der Vorstellung
des Programms im Jemenitischen Pavillon, "hieß es: Mensch,
eine tolle Idee." Das gilt auch für Sponsoren, die größtenteils
das Spektakel finanzieren.
Im Gegensatz zu den Konzerten mit den Scorpions (31. Mai) und den
Söhnen Mannheims (1. Juni) auf der Expo-Plaza, die jeweils
zehn Mark Eintritt kosten, soll das Spektakel nebenan kostenlos
sein. Es werden noch weitere Geldgeber gesucht: Dann soll das Programm
ausgeweitet werden.
Von Stefan Gohlisch, HANNOVER
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Neue Presse, 08.05.01
So wird die Expo nachgenutzt
Beim Expo-Revival am 1. und 2. Juni können sich die Besucher
informieren, was aus den verbliebenen Pavillons wird. Die Pläne
sind weit fortgeschritten.
"Das Expo-Revival steht auf drei Beinen", sagte Norbert
Bargmann (47). Der ehemalige Expo-Vize und jetzige Vorsitzende des
Vereins Global Partnership zählt auf: Es gibt die NDR_2-Konzerte
auf der Expo-Plaza am 31. Mai und 1. Juni, die Wiedereröffnung
der Plaza Latina und Tage der offenen Tür am 1. und 2. Juni.
An ihnen soll gezeigt werden, was aus den Pavillons auf dem Ostgelände
wird.
Das gesamte Westgelände ist plangemäß bereits Messeparkplätzen
gewichen. Auch auf dem ehemaligen Pavillongelände Ost sind
viele der fantasievollen Nationendarstellungen verschwunden, der
Italienische Pavillon wird gerade abgebaut.
Die verbliebenen Pavillons sind mehrheitlich verplant:
In der Postbox werden bald wieder Briefmarken verkauft. Das Gebäude
gehört nun allerdings der Sportartikelfirma Decathlon, die
den Französischen Pavillon gegenüber bezieht. Eröffnung
ist am 7. Juni. Für den Sommer ist auf dem Areal zwischen den
Gebäuden und dem des Open-Air-Kinos Gastronomie samt Biergarten
geplant.
Auf dem Gelände der Pavillons Äthiopiens und Jordaniens
entsteht ein Bürogebäude. Dort sollen sich Unternehmen
aus der IT-Branche ansiedeln. Der Norwegische Pavillon bleibt in
der Hand des Landes, das hier Konferenzen abhalten möchte.
Der Wasserfall geht zur Nachnutzung in die Heimat zurück. Auch
die Türkei hat sich ihren Beitrag gesichert: Das Tourismus-Ministerium
errichtet ein Handels- und Kulturzentrum.
Ein Kulturzentrum entsteht auch im Polnischen Pavillon, allerdings
ein asiatisches. "9 Drachen Park" heißt das Projekt
für zehn Nationen unter einem Dach. Im Tschechischen Pavillon
siedelt sich die Firma Mathey an, Marktführer für Haarfärbemittel.
Nebenan, im Bau Chinas, entsteht ein Zentrum für traditionelle
Medizin.
Selbst für den außergewöhnlichen Pavillon der Niederlande
mit seinen gestapelten Landschaften gibt es Interessenten. "Wir
haben eine Chance von 50 plus eins, dass hier ein Zentrum für
regenerative Energien einzieht", sagte am Montag Wolfgang Schatz
(46), Justiziar von Expo-Grund. Die Nachnutzung des Belgischen Pavillons
als Heim für die hannoversche Plattenfirma Peppermint Park
hält er zu "95 Prozent" für gesichert: "Die
Verträge sind unterschriftsreif."
Lettland, so der Justiziar, werde in dieser Woche verkauft, Ungarn
am 15. Mai vergeben. Es gebe jeweils mehrere Interessenten. Im spanischen
Bau möchte die Firma Wellington aus Hongkong ein Design-Center
errichten, im dänischen sollen Präsentationsräume
für Modedesign und ein kleines Ladenlokal der Best Company
entstehen.
In den Wal, den Pavillon der Hoffnung des CVJM, kommt voraussichtlich
das Hilfswerk World Vision und der Verein christlicher Jugendheime.
Auf dem Gelände der Vereinigten Arabischen Emirate plant eine
Versicherung, ein Schulungszentrum zu errichten.
Die Feiern zum Jahrestag der Expo-Eröffnung beginnen am 31.
Mai um elf Uhr mit der Einweihung des Platzes der Weltausstellung
in der City.
Am Abend dieses Tages spielen auf der Expo-Plaza die Scorpions,
am 1. Juni die Söhne Mannheims. Einlass ist ab 16 Uhr, Beginn
um 18 Uhr. Karten kosten zehn Mark.
VON STEFAN GOHLISCH, HANNOVER
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Neue Presse, 08.05.01
Kultur: Masala - Veranstaltungen an acht Orten
Auf dem Welt-Beat-Festival vom 9. bis zum 24. Juni in Hannover
soll die Atmosphäre der Weltausstellung wieder aufleben.
"Künstler aus Afrika, Asien und Süd-Amerika treffen
in einer weltoffenen Landeshauptstadt auf ein musikbegeistertes
Publikum", sagten die Festival-Organisatoren Christioph Sure
und Gerd Kespohl am Dienstag in Hannover. Hugh Masekela, Natasha
Atlas, Ladysmith Black Mambazo und viele weitere Stars der Weltmusik
garantierten ein abwechslungsreiches und niveauvolles Programm.
Niedersachsens Kulturminister Thomas Oppermann (SPD) betonte in
einem Grußwort den "generationsübergreifenden und
völkerverbindenden Charakter" des Festivals. Erstmals
unterstützt auch die Stadt Hannover das renommierte Festival
der Kulturen.
Einzelne Veranstaltungen des Masala-Festival werden in diesem Jahr
an insgesamt acht verschiedenen Orten angeboten - darunter der Hermannshof
in Völksen. Auch das Gartentheater Herrenhausen, der Innenhof
des Landesmuseums, das Aegi-Theater und der Ballhof-Platz werden
Spielstätten sein.
Neben Weltmarkt und Filmvorführungen sind die bunte Kinderkarawane
und die beliebten Dance Nights weitere Attraktionen.
onl, Hannover
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