Die
EXPO-Revival-Party 2001
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Pressetexte |
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HAZ, 02.06.01
Die Expo bewegt Hannover
Sie spielten Weltmusik, jeder für sich. Diesseits des
deutschen Pavillons schmissen die Chiemgauer Blasmusikanten
eine. bayerische Polka in den lauen Abendhimmel, weil die
Welt für einen echten Bayern in Mittenwald beginnt und
in Mannheim endet.. Jenseits der gläsernen Halle baten
die Söhne Mannheims zu einer Soul- und Hiphop-Party,
die sich an den Rest der Welt richtete. Noch ein Stück
weiter ließ Rammstein die Arena erzittern. Und dazwischen
tanzten, flanierten und feierten etwa 50 000 Besucher, allesamt
infiziert von einem Virus, das da Expo heißt.
Es war diese Mischung aus Volksfest und Weltausstellungsatmosphäre,
die am Freitag die Plätze und Alleen rund um die Plaza
zur ersten Blüte nach dem Ende der Weltausstellung trieb.
Zunächst einmal das Wiedersehen mit den guten Bekannten
aus aller Welt Al Asalaah aus Jemen, die Mexikaner Los Mariachis
del Mariachi oder die Los Paraguayos, die wohl bekannteste
Folkloregruppe Südamerikas. Aber da tönten auch
niedersächsische Fanfarenzüge, und Diskomusik aus
der Konserve war ebenso wenig zu überhören. Egal,
es war der Expo-Jahrestag, und die Massen strömten und
fühlten sich pudelwohl - eben genau wie im vergangenen
Sommer.
Und so wurden denn auch wieder fleißig die Fotoapparate
gezückt, um die Musik- und Folkloregruppen ausgiebig
im Bild festzuhalten. Die Erinnerung hatte schließlich
Hochkonjunktur. Zugaben auf allen Bühnen. Stimmung bis
weit nach Mitternacht. Und das kennen wir ja alle aus dem
vergangenen Jahr. Auf der anderen Seite des Deutschen Pavillons
fanden sich die ersten Söhne- Mannheims-Fans bereits
gegen 16 Uhr ein. "Wir wollen einen Platz direkt unter
der Bühne, um den wunderschönen Xavier Naidoo zu
sehen", kreischen junge Teenager schon zwei Stunden vor
der Aufführung ekstatisch. Gleich hinter ihnen hat sich
die 66-jährige Helene Kettwich aus Springe mit einem
Mini- Klappstuhl postiert: "Ich lasse mich mal überraschen,
was hier so passiert:"
Gegen halb sieben passierte dann tatsächlich etwas.
Die Brüder Richard und Fred Fairrass sprangen mit ihren
Schlaghosen, kahlrasierten Köpfen und muskulösen
Oberarmen auf die Bühne. Schon nach der ersten Takten
des Ohrwurms "Don't talk just kiss" reckten die
Massen zu den Melodien von Right Said Fred ihre Hände
in die Luft und klatschten mit. "Das ist für mich
aber bloß die Vorfreude auf Xavier Naidoo", sagt
Petra Runge. Die 45-Jährige hat ihre beiden Söhne
mitgeschleppt: "Meine Jungs mögen eher Pop, ich
hingegen lieber deutschen Rep", sagt die Hannoveranerin.
Als die "Söhne" die Bühne gegen. 21.45
Uhr betraten, waren es auf der Plaza laut Konzertveranstalter
bereits 30 000 Besucher, die ein Familienfest feiern wollten.
Wie im vergangenen Jahr...
HANNOVER
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HAZ, 02.06.01
Wie geht's mit dem Fest weiter?
Es war ein Fest der Erinnerungen. Die unvergesslichen Bilder
einer farbenfrohen, ausgelassenen Expo zogen auch am Freitag
an den Besuchern vorbei. Es war aber auch ein Wiedersehen,
mit einem neuen Stück Hannover, das es ohne die Weltausstellung
nicht gegeben hätte: den Gewerbepark rund um die Plaza.
"Und hier soll jetzt endlich Leben in die Bude kommen",
forderte am Rande des Festes nicht nur Ministerpräsident
Sigmar Gabriel. Lediglich ein Expo-Wiedersehensfest pro Jahr
sei eigentlich zu wenig, stellte Oberbürgermeister Herbert
Schmalstieg am Freitagabend klar. "40 000 Besucher am
Donnerstag, 50 000 am Freitag. Wenn hier etwas geboten wird,
dann strömen die Leute herbei." Schmalstieg geht
davon aus, dass es auch in den kommenden Jahren Plaza-Feste
geben wird, die an die Weltausstellung erinnern. Es müsse
zwar nicht immer der 1. Juni als Jahrestag gefeiert werden,
aber Pfingsten sei generell ein Datum, das man ins Auge fassen
sollte.
Für diesen Plan erhielt Hannovers Rathauschef Unterstützung.
Die frühere Expo-Generalkommissarin Birgit Breuel - von
der Revivalstimmung sehr angetan - sieht die Party 2002 bereits
"in trockenen Tüchern". An einen Abnutzungseffekt
will sie nicht glauben, das Thema ist so vielfältig,
dass es nicht schwierig sein dürfte, in jedem Jahr Abwechslung
anzubieten.
Dies wäre wiederum Aufgabe eines Konzertveranstalters
wie Wolfgang Besemer, der gemeinsam mit dem NDR das Programm
auf der Plaza zusammenstellte. Ob es denn immer Anfang Juni
sein muss, ließ der Geschäftsführer von Hannover
Concerts offen, mindestens eine Sommerparty pro Saison sei
aber machbar. Wohl auch aus geschäftlichen Gründen
hält er die Plaza für attraktiv, denn die Platz
mit einem Fassungsvermögen von etwa 35 000 Besuchern
ist eine willkommene Veranstaltungsgröße zwischen
Arena (15 000) und Niedersachsen-Stadion (55 000).
Mag der heutige Abschlusstag verlaufen wie er will, das
Wiedersehen der Exponauten ist bereits jetzt ein Volltreffer.
Regierungschef Gabriel, der die Idee dazu hatte, setzt auf
weitere Veranstaltungen in der Zukunft. Darin ist er sich
mit dem Oberbürgermeister und Birgit Breuel einig. Und
das war schließlich nicht immer so. Auf Wiedersehen
also auf der Plaza - spätestens Pfingsten 2002!
HANNOVER
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